Tacho-Manipulation: Jeder dritte
Gebrauchtwagen ist manipuliert

Unglaublich, aber wahr: Laut Polizei wird in Deutschland jedes Jahr der Kilometerstand von rund zwei Millionen Fahrzeugen manipuliert, um den Verkaufswert zu steigern oder Leasingstrafen wegen Überschreitung der vereinbarten Kilometerleistung zu vermeiden. Damit ist bei jedem dritten in Deutschland verkauften Gebrauchtwagen der Tacho manipuliert.

Durch die Fälschung des Kilometerstandes erhöht sich der Verkaufspreis pro Fahrzeug um durchschnittlich 3.000 Euro. Hochgerechnet ergibt sich daraus ein Schaden von mehr als sechs Milliarden Euro pro Jahr. Die Opfer sind vor allem private Käufer von Gebrauchtwagen.


Die Tachomanipulation ist überraschend einfach

Das „Zurückdrehen“ eines Tachos ist ein Kinderspiel. Obwohl gesetzlich verboten, bieten „Dienstleister“ Tachomanipulationen schon ab 50 Euro an. Die Betrüger verwenden handliche und einfach zu bedienende Manipulationsgeräte, die legal für rund 150 Euro erworben werden können.

Diese Geräte verfügen über eine Software, die den Kilometerstand in wenigen Sekunden auf einen beliebigen Kilometerstand einstellen kann. Dazu ist es nicht einmal notwendig, den Tacho zu demontieren. Das Handhabungsgerät wird einfach in den seit dem Jahr 2000 vorgeschriebenen Diagnosestecker gesteckt.


Wie kann ich die Tachomanipulation erkennen und nachweisen?

Da an fast jedem Fahrzeug manipuliert werden kann, besteht die einzige Möglichkeit, eine garnierte Kilometerleistung abzuwerfen, darin, ein Auto zu kaufen, das in Ihrem Scheckbuch geführt wurde. Anhand des Verlaufs des bei den Inspektionen eingetragenen Kilometerstands können Sie dann sehen, ob alles korrekt war oder nicht, es sei denn, der Betrüger hat den Kilometerstand vor jeder Inspektion manipuliert

Eine andere Möglichkeit besteht darin, die in den Fahrzeugpapieren aufgeführten Vorbesitzer zu kontaktieren und vor dem Wiederverkauf nach dem letzten Kilometerstand zu fragen.

Bestehen Sie in jedem Fall darauf, dass der Kilometerstand schriftlich im Kaufvertrag vermerkt wird, falls Sie erst im Nachhinein von einem Kilometerzählerbetrug erfahren.